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      15 Schwangerschaftsmythen im Check - Wahr oder falsch?

      Haare färben in der Schwangerschaft ist ein Risiko. Wahr oder falsch? Beim Spitzbauch wird es ein Mädchen oder Junge? Vor Sprücheklopfern ist man in der Schwangerschaft leider nicht gefeit. Sobald eine Frau bekannt gibt, dass ein Baby im Anmarsch ist, bekommt sie von allen Seiten gut gemeinte Ratschläge und Weisheiten zu hören. Und irgendwie wissen anscheinend alle anderen ganz genau, ob es ein Mädchen oder Junge wird ...

      In diesem Ratgeber nehmen wir folgende Schwangerschaftsmythen unter die Lupe:

      1. Schwangere müssen für zwei essen
      2. Essiggurken, Heißhunger und besondere Gelüste
      3. Jede Schwangere bekommt Schwangerschaftsstreifen
      4. Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn
      5. Haare färben in der Schwangerschaft ist ein Risiko
      6. Sex während der Schwangerschaft schadet dem Baby
      7. Mädchen oder Junge? Beim Spitzbauch wird's ein Junge!
      8. Weist das Sodbrennen der Mutter auf einen starken Haarwuchs des Babys hin?
      9. Das „Übel am Morgen“ ist Indiz für ein Mädchen?
      10. Die Sache mit der Vergesslichkeit ...
      11. Keine PDA möglich wegen Rückentattoos?
      12. Wachsen in der Schwangerschaft die Füße der Mutter?
      13. Man kann bis zur Geburt unbemerkt schwanger sein
      14. Bei Vollmond kommen besonders viele Babys zur Welt
      15. Können Babys schmecken, was Mama ist?

      1. Mythos: Schwangere müssen für zwei essen

      Schwangere müssen nicht doppelt so viel, sondern eher doppelt so gut essen! Denn wahr ist, dass in der Schwangerschaft ein erheblich höherer Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen besteht. Wichtig ist daher eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft.

      Schwangerschaftsmythen

      2. Mythos: Essiggurken, Heißhunger und besondere Gelüste

      Dass jede Schwangere wild auf Essiggurken ist, stimmt nicht. Aber dass werdende Mütter eine Vorliebe für „außergewöhnliche kulinarische Kreationen“ wie z. B. „Rollmops an Nutella“ haben, ist nicht zu verleugnen. Wissenschaftler konnten dieses Phänomen zwar nicht endgültig entschlüsseln, aber es besteht die Vermutung, dass die hormonelle Umstellung, sowie der steigende Gehalt des Schwangerschaftshormons HCG – vor allem in der Frühschwangerschaft – dafür verantwortlich sein könnten. Dass es manche Schwangere eher zu salzigen oder sauren Speisen „hinzieht“, kann aber auch an der erhöhten Östrogen-Konzentration liegen. Diese lässt den Speichel süßer schmecken. Dadurch kann das Verlangen nach Herzhaftem zusätzlich gesteigert werden.

      3. Mythos: Jede Schwangere bekommt Schwangerschaftsstreifen

      Stimmt nicht! Generell bekommt nur etwa die Hälfte aller Schwangeren Dehnungsstreifen. Jüngere Frauen, deren Gewebe straffer ist und somit schneller reißt, sind stärker betroffen als ältere. So oder so: Sind Schwangerschaftsstreifen erst einmal vorhanden, sind sie so gut wie nicht mehr wegzubekommen.
      Tipp: Von Anfang an regelmäßig mit Massageölen oder Cremes vorbeugen.

      4. Mythos: Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn

      Dass jede Schwangerschaft der werdenden Mutter einen Zahn kostet, ist nicht mehr als eine Legende. Wahr daran ist allerdings, dass in der Schwangerschaft ein erhöhter Bedarf an Calcium vorliegt. Wenn dieser nicht gedeckt wird, können die Zähne so stark geschädigt werden, dass sie ausfallen. Da Bakterien durch die Hormonumstellung generell leichteres Spiel haben können, sollte Mundhygiene während der Schwangerschaft umso ernster genommen werden. Also ran an Zahnbürste und Zahnseide.

      5. Mythos: Haare färben in der Schwangerschaft ist ein Risiko

      Bisher gibt es keine ausreichenden Belege dafür, ob die Verwendung chemischer Haarfarbe während der Schwangerschaft ungefährlich ist oder nicht. Fälle, bei denen Geburtsschäden durch Chemikalien in Haarfärbemitteln ausgelöst wurden, sind jedoch bis heute beim Menschen nicht festgestellt worden. Klar ist: Die Chemikalien, die sich in Haarfarbe und Haartönung befinden, sind nicht hochgiftig. Immerhin sind diese Mittel ja nun schon eine Weile auf dem Markt, und keine Studie konnte bisher einen negativen Effekt auf Babys nachweisen. Viele Ärzte halten deshalb das Haare färben in der Schwangerschaft für relativ ungefährlich.

      Tipp: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, verzichten Sie auf das Haare färben in der Schwangerschaft oder steigen auf rein pflanzliche Haarfarbe wie Henna um. Es ist wichtig, dass Sie sich wohl fühlen in ihrer Haut. Denken Sie also darüber nach, ob das Haare färben in der Schwangerschaft Ihr Wohlbefinden steigert - oder ob Sie sich dadurch womöglich neun Monate lang unnötige Sorgen machen.

      "Wenn Sie sich beim Thema Haare färben in der Schwangerschaft unsicher sind, können Sie Vorsichtsmaßnahmen treffen: benutzen Sie Handschuhe, lüften Sie den Raum gut und lassen Sie die Farbe nicht übertrieben lange einwirken. Da beim Strähnchen-Färben weniger Farbe auf Ihre Kopfhaut gelangt, über der die Chemikalien überhaupt erst in den Körper gelangen, wäre das Umsteigen auf Strähnchen auch eine Maßnahme."

      Dr. med. Matthias Krick | Frauenarzt aus Moers

      6. Mythos: Sex während der Schwangerschaft schadet dem Baby

      Stimmt nicht! Dass man auf Sex während der Schwangerschaft verzichten muss, um vorzeitige Wehen oder womöglich eine Verformung des Babys zu vermeiden, ist ein Trugschluss. Das Baby ist durch das Fruchtwasser und die Muskeln der Gebärmutter bestens geschützt. Auch Wehen werden normalerweise nicht ausgelöst. Vorsicht ist allerdings bei Risikoschwangerschaften geboten.

      Schwangerschaftsmythen

      7. Mythos: Mädchen oder Junge? Beim Spitzbauch wird's ein Junge!

      Ist der Bauch der Schwangeren spitz und vorstehend, erwartet sie einen Jungen, ein breiter Kugelbauch dagegen weist auf weiblichen Nachwuchs hin. Völliger Unsinn! Die Form des Babybauches entwickelt sich entsprechend der mütterlichen Körperstatur und der Tragfähigkeit der Muskeln, welche die Gebärmutter unterstützen – über das Geschlecht sagt die Form nichts aus.

      Schwangerschaftsmythen

      8. Mythos: Weist das Sodbrennen der Mutter auf einen starken Haarwuchs des Babys hin?

      Ein Ammenmärchen! Der Haarwuchs des ungeborenen Kindes hat keinen Einfluss auf das Sodbrennen der Mutter oder umgekehrt. Beide Faktoren werden zwar vom Hormon Progesteron begünstigt, allerdings nicht in gegenseitiger Abhängigkeit. Sodbrennen kann ebenfalls viele nichthormonelle Ursachen haben, beispielsweise weil der Magenausgang durch den wachsenden Fötus nicht mehr vollständig schließt.

      9. Mythos: Das „Übel am Morgen“ ist Indiz für ein Mädchen?

      Wird es ein Mädchen, dann hat die Mutter verstärkt mit Übelkeit zu tun. Tatsächlich ist da was dran. Das behaupten jedenfalls Forscher des „Karolinska-Instituts“ in Stockholm. Die schwedische Studie an einer Million schwangerer Frauen zeigte: Schwangere, die über starke Morgenübelkeit klagten, brachten öfter Mädchen als Jungen zur Welt. Auch die Kollegen der „Universität Baltimore“ kamen zu diesem Ergebnis, wenn auch im kleineren Rahmen: Von 66 Schwangeren, die unter unstillbarem Erbrechen litten, gebaren 44 Frauen ein Mädchen. Die Wissenschaftler erklären dieses Phänomen mit einem höheren Wert des Schwangerschaftshormons HCG im Blut. Da der Hormonspiegel aber von Frau zu Frau unterschiedlich ist, kann das Ausmaß der Übelkeit und weitere Schwangerschaftsbeschwerden keine sichere Prognose für das Geschlecht des Babys geben.

      10. Mythos: Die Sache mit der Vergesslichkeit …

      Viele Frauen beklagen sich während und sogar noch nach ihrer Schwangerschaft über Gedächtnislücken und Stimmungsschwankungen. Tatsächlich sind viele schwangere Frauen zerstreuter und unkonzentrierter als sie es vor der Schwangerschaft waren. Unterschiedliche Forschungsergebnisse lassen allerdings offen, ob dieser Zustand aus dem veränderten Hormonspiegel*, den Sorgen und Ängsten oder aus der schwangerschaftsbedingten Müdigkeit** resultiert. Sicher ist: Die Zerstreutheit wird einige Wochen nach der Geburt wieder verschwinden.

      11. Mythos: Keine PDA möglich wegen Rückentattoos?!

      Stimmt nicht! Sofern die Tätowierung professionell gestochen ist, sind die Farbpigmente fest in der Haut verankert und gelangen bei einer PDA (Periduralanästhesie= regionalbetäubende Narkosespritze in den unteren Teil des Rückens) durch den Einstich der Anästhesienadel nicht in den Körper. Auch die beliebten Tattoos über dem Steißbein sind kein Hinderungsgrund, da die Narkose weiter oben angesetzt wird. Narkoseärzte suchen sich zudem meist eine Stelle, an der selbst bei einer großflächigen Tätowierung keine Farbe ist, wie etwa das Auge eines Drachen.

      "Zu kaum einem anderen Thema finden Sie so viele Halbwahrheiten. Was ich hierzu schon alles gehört habe! Lassen Sie sich als Schwangere von den vermeintlichen ,Experten’ nicht verunsichern. Hören Sie interessiert zu, lächeln Sie unverbindlich und fragen Sie dann die wirklichen Experten – Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme."

      Dr. med. Matthias Krick | Frauenarzt aus Moers

      12. Mythos: Wachsen in der Schwangerschaft die Füße der Mutter?

      Es scheint nur so. Tatsächlich schwellen sie in der Schwangerschaft nur an. Es wird mehr Blut im Körper gebildet und Wasser eingelagert. Dieses staut sich in Beinen und Füßen.

      13. Mythos: Man kann bis zur Geburt unbemerkt schwanger sein

      Unglaublich, aber es ist möglich! Laut Medizinern* soll eine von knapp 2500 Schwangerschaften völlig unbemerkt bleiben. Betroffen sind vor allem übergewichtige Frauen mit schlecht ausgeprägtem Körpergefühl oder Adipositas: Diese oft ungewollt schwangeren Frauen verdrängen die körperlichen Veränderungen bis zur überraschenden Entbindung.
      * Studie von Gynäkologe Dr. Jens Wessel, Berlin (2001)

      14. Mythos: Bei Vollmond kommen besonders viele Babys zur Welt

      Der Statistiker Dr. Oliver Kuß analysierte in 37 Jahren über vier Millionen Geburten und 470 Mondzyklen. Sein Ergebnis: Der Mond hat keinen Einfluss auf die Schwangerschaft und die Zahl der Neugeborenen.

      15. Mythos: Können Babys schmecken, was Mama isst?

      Stimmt! Die verschiedenen Geschmacksrichtungen erkennt das Baby schon im Mutterleib. Das bedeutet: Je nachdem wie sich die Mutter ernährt, schmeckt auch ihr Fruchtwasser – der Geschmackssinn des Kindes wird geprägt. Der Geschmack von Möhrenbrei kann also schon im Bauch gelernt werden: wenn Mama ganz viel Möhrensaft trinkt.

      LESETIPP: "Schwangerschaftsmythen – Was Sie wirklich erwartet, wenn Sie ein Kind erwarten." von Michael D. Benson, Heyne Verlag.

      * Studie von Claire Vanston und Neil Watson, Kanada (2005)
      ** Studie von Helen Christensen, Australien (2010)

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