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      Biomüll

      Biomüll – der Schatz aus der Biotonne

      Seit 2015 müsste jeder deutsche Haushalt Bioabfall getrennt entsorgen. Doch in jeder fünften Gemeinde bundesweit landen Eierschalen, Kaffeesatz oder übrig gebliebene Spaghetti nach wie vor im Restmüll anstatt in der Biotonne. Dabei sind Küchen- und Gartenabfälle nützlich.

      Wer Biomüll in der – je nach Region – grünen oder braunen Tonne entsorgt, leistet einen wertvollen Beitrag für die Umwelt. So können beispielsweise Komposte und Erden entstehen, ohne dafür Torfmoore auszubeuten. Aus biologischem Abfall wird Mineraldüngerersatz hergestellt und Biogas gewonnen, das wiederum in Strom und Wärme umgewandelt oder als Biomethan genutzt wird. Und die Reste („Rotte“) werden zum Beispiel als Dünger in der Landwirtschaft verwendet.


      Welche Abfälle gehören in den Biomüll?

      Verbraucher sollten sich erkundigen, welche Bioabfälle ihre Gemeinde wie verwertet. Meist steht auch auf der örtlichen Biotonne, was in die Entsorgung darf. Unabhängig von regionalen Unterschieden gehört neben Gartenabfällen zum Beispiel Folgendes in die Biotonne:

      • Brot- und Backwarenreste
      • Knochen und Fischgräten sowie Fleisch- und Wurstreste (ggf. in Küchenkrepp eingewickelt)
      • Obst- und Gemüseschalen
      • Speisereste
      • Käse inklusive Naturrinde
      • Eierschalen
      • Teebeutel, Kaffee
      • Haare, Federn, Blumen
      • Heu, Holzwolle, Säge- und Holzspäne von unbehandeltem Holz (auch Kleintierstreu samt „Inhalt“)
      Nicht in die Biotonne gehören Asche, Papiertaschentücher, Windeln, kompostierbare Tüten und Verpackungen oder Plastikgeschirr aus abbaubaren Kunststoffen, Hygieneartikel, Watte und Katzenstreu.

      Tipp: Gegen fauligen Geruch aus der Biotonne helfen braune Abfalltüten aus Papier mit spezieller Innenbeschichtung. Geeignet zur „Duft-Abgrenzung“ ist auch Zeitungspapier. Das darf dann aber nicht bunt bedruckt sein.

      Wie geht Kompost anlegen im Garten?

      Ob im Schnellkomposter oder selbst gebautem Dreikammernsystem zum Umsetzen des organischen Abfalls – um am Ende hochwertigen Kompost und Humus zu gewinnen, sollten einige Grundregeln beachtet werden.

      • Als unterste Schicht – und später als Zwischenschichten – etwas Gartenerde oder fertigen Kompost aufbringen. Darüber als „Startschicht“ Äste und Zweige einfügen, damit genügend Sauerstoff eindringen kann
      • Die Bioabfälle beim Befüllen locker schichten
      • Grün- und Gartenabfälle werden vor dem Aufbringen gesondert gelagert, große Teile geschreddert
      • Grundregel: Trockenes mit Feuchtem und Grobes mit Feinem mischen. Das vermeidet lästige Gerüche durch den Faulungsprozess
      • Neben Rasenschnitt, Gemüseabfällen, Eierschalen, Kaffeesatz kann gelegentlich auch etwas Zeitungspapier hinzu
      • Alle drei bis sechs Monate den Kompost umsetzen beziehungsweise wenden
      • Nach etwa einem Jahr im Schnell- oder Thermokomposter oder etwa zwei bis drei Jahren in der losen Schütte ist die Komposterde fertig
      Gut zu wissen: Nicht alles, was in die Biotonne darf, gehört auch in den Gartenmüll. Zitrusfrüchte verrotten wegen ihres in der Schale enthaltenen ätherischen Öls sehr langsam, Fleisch- und Speisereste ziehen Ratten an und gehören ebenfalls nicht auf den Bioabfall.

      Biomüll in der Küche oder auf dem Balkon kompostieren

      Auf kleinem Raum können Sie Küchenabfälle in einer Wurmkiste geruchslos kompostieren. In den Holzkisten aus pestizidfreien Brettern wandeln spezielle Kompostwürmer Bioabfälle in Humus um. Abgesehen von Fisch, Fleisch, Milchprodukten, stark gesalzenen Speiseresten, Zwiebeln und Knoblauch – diese gehören in die Biotonne – verputzen die Würmer so ziemlich jedes organische Material.

      Wurmkiste Biomüll

      Die Kisten bestehen aus mehreren durchlässigen Schubladen. Ganz oben fressen die Würmer den Bioabfall, der dann eine Etage tiefer als Wurmhumus zu entnehmen ist. Ganz unten sammelt sich Wasser durch die Verdauung der Würmer. Dieser sogenannte Wurmtee kann als Dünger verwendet werden.

      Wurmkisten für die Wohnung kosten ab 150 Euro und lassen sich in der Küche als Hocker benutzen. Wer selbst eine für den Balkon baut, sollte unbehandeltes Holz nehmen. Wichtig sind zwei für die Würmer durchlässige Kammern und darunter eine Plane, um den Wurmtee aufzufangen. Für den Start reichen 1000 Kompostwürmer (im Internetversand circa 25 Euro). Bei einer Temperatur zwischen 15 bis 25 °C sollten die kleinen Fresserchen nach etwa drei Monaten den ersten Pflanzendünger produziert haben.

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