Unabhängig von der Trinkmenge eines Säuglings: Keine Angst vorm Spucken!
Manche Babys stoßen auf, nachdem sie gestillt wurden, und viele spucken dann die Milch wieder aus. Das ist nicht ungewöhnlich und in der Regel auch kein Grund zur Besorgnis, es ist eher Charaktersache: Es sind gerade die lebhaften, hastig und gierig zu Werke gehenden Mini-Trinker, die spucken. Meistens sieht die ausgespuckte Milchmenge nach viel mehr aus, als es tatsächlich ist. Solange das Kind weiterhin einen lebhaften Eindruck macht und sich gut entwickelt, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Gelegentliche Pausen während des Stillens erleichtern dem Kind das Bäuerchen.
Möchtest du sicherstellen, dass deine Kleidung währenddessen sauber bleibt, gibt es einen ganz einfachen Trick. Nimm ein Spucktuch zur Hand und lege sie deinem Baby über die Schultern oder unter sein Kinn. Kommt es jetzt zum Bäuerchen, fängt das saugstarke Spucktuch alles auf – und deine Kleidung bleibt von etwaigen Nässeflecken verschont.
Wasservergiftung bei Babys: Kann Wasser giftig sein?
Zu viel Wasser kann in der Tat giftig sein und zu einer Wasservergiftung bei Babys führen – nämlich bis zum sechsten Lebensmonat. Kinder in diesem Alter sind hierfür besonders anfällig, weil die Nieren während des ersten Lebensjahrs noch unterentwickelt sind. Sie können größere Mengen Wasser nicht schnell genug verarbeiten und ausscheiden. Die Folge ist eine zu starke Verdünnung des Natriumsalzes im Blut. Betroffene Babys werden zunächst lethargisch und wirken aufgedunsen. Bleibt das Ungleichgewicht zwischen Salz und Wasser bestehen, können schwere Symptome wie Krämpfe und Bewusstlosigkeit auftreten. Die Gefahr einer Überhydrierung ist nicht nur theoretischer Natur, sondern durchaus real!
Die meisten Babys trinken von sich aus so viel, wie sie brauchen, unabhängig ob Mutter- oder Flaschenmilch. Oft meinen Eltern jedoch, sie täten etwas für die Gesundheit ihres Kindes, wenn sie ihnen während der heißen Monate zusätzlich Wasser geben. Wird der Nachwuchs jedoch zu oft zum Trinken aufgefordert, kann es zu einer Überhydrierung kommen. Sei mit dem zusätzlichen Trinken deines Säuglings also eher vorsichtig, auch wenn er krank ist und/oder es draußen besonders warm ist. Saftschorlen und Tees haben gegenüber reinem Leitungswasser prinzipiell den Vorteil, dass sie den Körper auch mit wichtigen Mineralien versorgen.
Aber egal ob Schorle, Fenchel- und Kräutertee oder Leitungswasser: Stellst du eines der Symptome für eine Wasservergiftung bei deinem Baby fest, solltest du direkt zu deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt fahren. Im Zweifel lässt du lieber Vorsicht statt Nachsicht walten.
Die richtige Baby-Trinkmenge: Vorsicht vor Vorurteilen beim Trinken
Es gibt den einen oder anderen Mythos, wenn es um die Frage geht, wie viel ein Baby trinken sollte. Dazu zählen insbesondere:
- Irrtum: Kinder werden schneller trocken, wenn sie weniger trinken.
- Irrtum: Kinder essen umso weniger, je mehr sie trinken.
Ernährungswissenschafter empfehlen ein Getränk zu jeder Hauptmahlzeit – und das gilt natürlich nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Erwachsenen selbst.
Beachte: Kinder behalten ihr Trinkverhalten bis ins Erwachsenenalter bei! Eltern prägen sie daher in dieser Hinsicht schon früh fürs spätere Leben. Gewöhne dein Kind daher bereits frühzeitig an regelmäßiges Trinken.
Symptome einer Dehydration: Wie viel muss ein Baby trinken, um nicht zu dehydrieren?
Dein Baby sollte in den ersten zehn Lebenstagen immer etwa zehn Milliliter mehr Flüssigkeit pro Mahlzeit und danach etwa ein Sechstel seines Körpergewichtes täglich an Flüssigkeit zu sich nehmen. Auf diese Weise bleibt es jederzeit hydriert und gesund. Eine Unterversorgung mit Wasser führt hingegen zu einer Abnahme des Blutplasmas und damit zu einer Abnahme des Blutvolumens und der Sauerstoffversorgung. Dies kann sich in allgemeiner Müdigkeit, Reduzierung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Konzentration bis hin zu Erschöpfungszuständen bemerkbar machen.
Typische Symptome dafür, dass dein Baby zu wenig trinkt, sind:
- Der Urin riecht strenger als sonst und hat eine dunkelgelbe Farbe.
- Die Windeln müssen weniger als drei Mal pro Tag gewechselt werden.
- Der Stuhlgang ist hart, es kommt zu Verstopfungen.
- Kleinkinder klagen über Kopfschmerzen, ihnen ist schwindlig.
- Die Schleimhäute, vor allem im Mund- und Rachenraum, sind ausgetrocknet.
- Dein Baby vermittelt den Eindruck von körperlicher Schwäche, es wirkt unkonzentriert.
Was tun, wenn dein Baby das Trinken ablehnt?
Manchmal möchte der Nachwuchs nicht trinken, obwohl du dir als Elternteil sicher bist, dass es mal wieder Zeit wird. Wenn dein Baby dennoch nicht trinken möchte, dann liegt das vermutlich daran, dass es den Geschmack nicht gewohnt ist. Nach dem Muster: „Was ich nicht kenne, das trinke ich nicht!“ Diese Verweigerung kannst du austricksen, indem du dem Baby Milchnahrung gibst und nach und nach immer mehr verdünnten Fruchtsaft oder Karottensaft untermischst. Milch ist Babys bekannt – und du kannst sie durch die Mischung langsam an einen anderen Geschmack gewöhnen.
Ebenfalls möglich: Bei deinem Kind brechen die ersten Zähne durch. In diesem Fall können Beißringe oder Zahnungssalben dabei helfen, dass es trotz Beschwerden trinken mag. Achte bei den Beißringen darauf, dass sie – genauso wie die Salben oder auch feuchte Waschlappen – gekühlt sind, um die Schmerzen zu lindern.
Die richtigen Durstlöscher: Was sollten Babys und Kinder trinken?
Es gibt verschiedene Getränke, die sich für die Kindes- und Säuglingsnahrung eignen.
Geeignet: Fruchtsaftschorlen und ungesüßte Tees wie zum Beispiel Früchtetee oder Kräutertee, Wasser.
Ungeeignet: Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee, Cola-Getränke, Energy-Drinks. Sie sind deshalb ungeeignet, weil sie viel Zucker enthalten und dieser sich negativ auf dein Baby auswirken kann. Zucker liefert zusätzliche und schwer kalkulierbare Kalorien, die dein normalgewichtiges Kind zu einem übergewichtigen machen können. Außerdem fördert er den Ausbruch von Karies. Daher ist es ratsam, auf ungesüßte Tees sowie Wasser und Fruchtsaftschorlen zurückzugreifen.
Zwischen den Stühlen: Die Milch. Sie ist zwar ein hochwertiger Nährstoffversorger, doch Ernährungsexperten zählen sie aufgrund ihres hohen Energiewertes nicht zu den Flüssigkeiten, sondern zu den „flüssigen Nahrungsmitteln“. Milch ist kein Durstlöscher für zwischendurch, da sie auch zur Deckung des Eiweiß-, Fett und Zuckerbedarfs beiträgt. Sie wird nicht in die tägliche Trinkmenge mit eingerechnet und sollte zusätzlich verzehrt werden – am besten zum Frühstück.