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      Sprachentwicklung

      Sprachentwicklung Kinder: Meilensteine, Herausforderungen und Unterstützung

      Wie gut nonverbale Kommunikation funktioniert, weiß niemand besser als ihr. Lachen, glucksen, schreien, brabbeln, juchzen – euer Baby teilt sich euch auch ohne Worte deutlich mit. Hunger? Langeweile? Müdigkeit? Schon der Klang der Laute zeigt dir, was euer Baby braucht. Der erste Schrei nach der Geburt und die präverbale Entwicklungsphase sind erste wichtige Schritte zur Sprachentwicklung, gefolgt von der Lallphase. Spielerisch erkundet euer Kind, welche Tonabfolgen sich mit Lippe, Zunge, Gaumensegel und Rachen erzeugen lassen. Der Schritt „Kindesentwicklung Sprache“ hat begonnen. Doch warum ist eine gut entwickelte Sprache so entscheidend? Sie öffnet Türen zur Welt des Lernens und Verstehens. Erfahre mehr darüber, wie du dein Kind auf diesem Weg unterstützen kannst.

      Sprachfähigkeiten, Sprachverständnis und Sprachentwicklung: Definition und Zeitplan

      Wann euer Baby anfängt zu sprechen, ist, wie bei allen anderen Entwicklungsschritten auch, unterschiedlich. Die einen brabbeln bereits mit neun Monaten erste Worte, andere erst mit 15 Monaten. Sprachforscher betonen, dass es keine Korrelation gibt zwischen frühem Sprechen lernen, sprachlichen Fortschritten und Intelligenz. Jedes Kind braucht seine Zeit.

      Als Faustregel für die Kindersprache gilt: Es beginnt mit der Lallphase. Die meisten Babys sprechen rund um ihren ersten Geburtstag ihre ersten Worte – oft sind es „Mama, „Papa“.

      Ab etwa 18 Monaten beginnt euer Baby mit Zwei-Wort-Äußerungen, wie etwa „Katze Milch“ für „Die Katze trinkt Milch“ oder „Essen mehr“ für „Ich möchte mehr essen“. Erste einfache Sätze folgen im Alter von zweieinhalb bis drei Jahren. Mit zunehmendem Alter kommt euer Kind in das Fragealter, und seine sprachlichen Fähigkeiten werden komplexer. Die Sätze werden immer komplexer, und mit vier bis fünf Jahren kann euer Kind bereits flüssig mit seiner Umwelt kommunizieren.

      Weitere Einblicke in diese entscheidende Phase eures Kindes bietet außerdem unser ROSSMANN babywelt Podcast:

      Herzlinie

      Tabelle der Sprachentwicklung bei Kindern – die Lebensmonate und Meilensteine

      Bis zum 2. Lebensmonat: Zuhören

      Alle Eltern warten ungeduldig auf Babys erstes Wort, doch so schnell geht es mit dem Sprechen lernen leider nicht. Die ersten Lebensmonate benötigt euer Baby, um sich an das Leben außerhalb von Mamas Bauch zu gewöhnen. Wenn ihr in den ersten Lebenswochen mit ihm sprecht, und euer Kind sich euch nicht aktiv zuwendet oder nur kurz aufmerksam ist, besteht kein Grund zur Sorge. Die in dieser Phase wichtigste Eigenschaft besitzt euer Kleines bereits von Geburt an: das Hören. Ihr werdet schnell feststellen, dass euer Baby eure Worte bzw. Sprache allen anderen Geräuschen vorzieht und die Mundbewegungen der Sprecher verfolgt. 

       

      Besonders gerne wird es euch sprechen hören. Schreit euer Baby, ist dies sein Weg, um Kontakt mit seiner Umwelt aufzunehmen. Auf diesem Weg trainiert euer Kind seinen Stimmapparat. Dass auf Schreien eine Reaktion erfolgt, wird es schnell bemerken. Babys erstes Wort ist nun nicht mehr weit!

      3. Lebensmonat: Lallen, gurren und erste Kehllaute sind zu hören (in Rückenlage)    

      Ab dem dritten Monat ist euer Baby aufmerksamer und dazu in der Lage, sich eurer Umgebung zuzuwenden. Die Palette an Ausdrucksformen erweitert sich nun erheblich. Neben dem Schreien teilt sich euer Kind nun über Lautäußerungen wie Brabbeln, Gurren, Juchzen oder Quietschen mit – die erste Phase des sprechen Lernens. Diese Zeit wird als „erste Lallphase“ bezeichnet. Euer Baby experimentiert jetzt mit seinem Artikulationsorgan, reiht Laute aneinander und gibt die fantasievollsten Geräusche von sich. Manchmal spricht euer Baby in dieser Phase schon das erste Wort – jedoch eher unbeabsichtigt.

       

      Unser Tipp: Haltet Blickkontakt, wenn euer Baby mit Lauten kommuniziert und reagiert zuverlässig. Sprecht mit ihm, wenn es schreit. So fühlt es sich sicher und erfährt schnell, dass ihr ihm zuhört.

      6.-12. Lebensmonat: Babys hängen erste Silben aneinander: la-la-la, die typische Lallphase und Kindersprache beginnt

      Der sechste Monat beginnt häufig mit der „zweiten Lallphase“. Euer Kind hört die Laute seiner Mitmenschen und beginnt, diese gezielt nachzubrabbeln. Es lallt nun ganze Silben, reiht diese aneinander und plappert Silbenketten wie „lalala“ und „bububu“. Das Sprachverständnis eures Babys entwickelt sich in den kommenden Wochen enorm. Es lernt die Namen von alltäglichen Gegenständen und Floskeln. Es winkt zum Beispiel, wenn es die Worte „Auf Wiedersehen“ hört.

       

      Viele Kinder verstehen jetzt schon kürzere Fragen. Bis zum zwölften Monat wird euer Baby in regelrechte Lallmonologe verfallen. Mit 6 Monaten klappt es zwar noch nicht mit dem Sprechen, seine Hände kann euer Kleines jedoch sehr wohl benutzen. Ihr könnt euch das wunderbar zunutze machen, um über Babyzeichensprache, sogenannte Zwergensprache mit eurem Baby zu kommunizieren.

      Sprachentwicklung bei Kindern

      12.- 18. Lebensmonat: Kinder sprechen ihre ersten Wörter

      Der große Moment, in dem euer Baby bewusst die Worte „Mama“ oder „Papa“ sagt, ist jetzt nicht mehr fern. Diese ersten Worte erlernt euer Kind im „Einwort-Stadium“. In dieser Phase nutzt es vor allem Begriffe, mit denen es Dinge benennen kann, wie etwa „Ball“ oder „Auto“. Aber auch vorläufige Wortschöpfungen wie „nam-nam“ für Essen, sind keine Ausnahme. Es handelt sich bei den ersten Worten fast ausschließlich um Substantive. Zu Beginn orientiert sich euer Kind oft an Formen oder Eigenschaften. Wundert euch nicht, sollten zu Beginn alle Fortbewegungsmittel „Auto“ heißen.

       

      Bis zum 18. Monat wird der Gebrauch von Sprache immer gezielter werden. Euer Schatz wird euch, meistens noch begleitet von einer Zeigegeste, versuchen zu sagen, was sein Interesse weckt, womit er sich beschäftigt und welche Wünsche er hat. Eine anstrengende Phase für euch als Eltern. Nicht selten gibt euer Kind euch Rätsel auf, wenn es versucht, Phrasen und Sätze in nur einem Wort auszudrücken.

       

      Unser Tipp: Zeigt Freude über das, was euer Baby sagt, auch wenn die Worte „nur“ gebrabbelt sind. Es regt dazu an, immer weiterzusprechen. Scheut euch nicht, eurem Kind nachzubrabbeln, denn das sorgt für Freude auf beiden Seiten.

      18.- 25. Lebensmonat: Der Wortschatz erweitert sich rasant – stetig oder sprunghaft. Er besteht zunächst aus Nomen, Verben und Adjektive folgen. Außerdem beginnt der Grammatikerwerb, die Sprachfähigkeiten schreiten voran.

       

      Zwischen dem 18. und 20. Lebensmonat lernt euer Kind zwischen 50 und 100 Wörtern. Nun beginnt das „Zweiwortstadium“. Euer Kind reiht zwei Wörter in einer sinnvollen Reihenfolge zusammen, spart aber noch Artikel, Adjektive und Adverbien aus. Daher muss der Sinn des Gesagten von euch im Bezug auf den jeweiligen Kontext gedeutet werden. Wesentlich einfacher wird es, wenn euer Kind in den „Telegrammstil“ wechselt und kurze, einfache, wenn auch immer noch nicht vollständige Sätze spricht.

       

      Gebt eurem Kind Rückmeldung über die Richtigkeit des Gesagten und verbessert es, achtet dabei auch auf euren Tonfall um euer Kind positiv zu motivieren. So könnt ihr seinen Wortschatz von Woche zu Woche erweitern. Der Weg bis zum ersten vollständigen Satz ist nun nicht mehr weit und auch euer Kind steckt voller Neugierde auf seine Umgebung. Es möchte die Namen der Dinge in seinem Alltag kennenlernen und euch immer häufiger fragen: „Das da?“ Das „erste Fragealter“ beginnt.

       

      Stillt den Wissensdurst eures Kindes. Bis zum 36. Lebensmonat wird es schließlich lernen, Mehrwortsätze zu sprechen und wird nach und nach auch grammatikalisch sicherer.

       

      Unser Tipp: Ihr könnt den Wortschatz eures Kindes im „Zweiwortstadium“ gezielt erweitern, indem ihr die Eigenschaften der Gegenstände aus eurer gemeinsamen Umwelt mit Adjektiven beschreiben, zum Beispiel: „weicher Teddybär“, „runder Ball“, „heiße Milch“.

      Ab dem 36. Lebensmonat: Fortschritte in der Sprachentwicklung und der Erwerb grundlegender Grammatik

       

      Das Fragealter beginnt. Die Fortschritte geschehen in individuell unterschiedlichem Tempo. Viele Kinder bilden mit 24 Monaten Zwei-Wort-Sätze und mit 30 Monaten Mehrwortsätze. Andere Kinder sind deutlich langsamer und holen in der Sprachentwicklung mit 3 Jahren auf.  


       

      Die Sprachentwicklung eures Kindes: ein vielschichtiger Prozess 

      Sprache ist für Menschen eine unabdingbare Voraussetzung, um miteinander zu kommunizieren, sich Bezugspersonen mitzuteilen und andere zu verstehen. Sprachentwicklung ist Teil der kognitiven (geistigen) Entwicklung und ein jahrelanger Prozess. Rasant schnell entwickelt sich der Wortschatz – insbesondere dann, wenn mit eurem Kind viel gesprochen und ihm oft aus Kinderbüchern vorgelesen wird. Schwieriger dagegen ist es für euer Kind, sich Satzbau und korrekte Flexionen der Worte im Satz anzueignen, also die Grammatik der Sprache.

      Beispiele: „Ich putze meine Zähne“, „Du putzt Deine Zähne“, „Wir putzten gestern unsere Zähne“. Der Erwerb von grammatischen Formen zieht sich über eine lange Zeit hin und kann zunächst mit vielen Fehlern behaftet sein. Doch euer Kind macht stetig Fortschritte, sowohl in der Erweiterung seines Wortschatzes als auch im Satzbau und der Nutzung der korrekten Grammatik. Nebensätze mit „weil“ und „wenn“, Artikel, Adverbien, Pronomen, Konjunktionen, Zeitformen – all das fällt ihnen im Alter von vier, fünf Jahren immer leichter. Es ist im sogenannten Fragealter angekommen und wird sicher im Umgang mit Sprache. Eltern, Großeltern und Erzieher merken das auch daran, dass euer Kind in dem Alter gerne und ausführlich plaudert und erzählt. Es ist eine regelrechte Wortschatzexplosion zu beobachten.

      Unterstützung bei der Sprachentwicklung: Kinder fördern und fordern 

      Die wichtigste Förderung von Sprachentwicklung und Sprachverständnis sowie der Unterstützung bei Spracherwerb und korrektem Satzbau besteht darin, dass ihr mit eurem Kind sprecht und interagiert. Und das macht ihr meist intuitiv richtig. Gerade, wenn das Fragealter beginnt, gilt: Antwortet und erklärt! Euer Baby liebt nichts so sehr wie die Stimme von seinen Eltern. Es hört die Laute, sehen die Lippenbewegung und versuchen zu imitieren. Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, sind sogar in der Lage, mühelos zwei oder mehr Sprachen parallel zu erlernen. Unabhängig davon, ob euer Kind eine Sprache lernt oder in einem mehrsprachigen Haushalt groß wird: Hört eurem Kind zu, lest ihm vor, erklärt ihm die Welt.

      Alltagsszenen als wertvolle Gelegenheiten zum Spracherwerb und zur Sprachförderung bei Kindern 

      Stagniert mein Kind in der Sprachentwicklung? Mögliche Ursachen und wann eine Sprachentwicklungsstörung in Betracht kommt

      In den meisten Fällen sind Sorgen in puncto sprachliche Entwicklung, Sprachfähigkeiten und Sprachverständnis unbegründet. Die Variabilität, also die Unterschiedlichkeit in der Sprachentwicklung, ist Kinderärzten zufolge normal. Gleichheit gibt es nicht. Darauf, ob die Sprachentwicklung im Normbereich liegt, haben die Kinderärzte bei den Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 einen Blick, und auch die Erzieher in den Kitas sind entsprechend geschult. Gebärden beispielsweise verzögern die Sprachentwicklung nicht. Euer Kind nutzt diese lediglich als Unterstützung, bis es sprechen kann.

      Bei körperlich gesunden Kindern können folgende Gründe für einen späten Sprachbeginn und Spracherwerb verantwortlich sein

      Hat euer Kind Schwierigkeiten, Worte korrekt und deutlich auszusprechen oder stottern es, kann ein Besuch bei einer Sprachheilberatung oder einem Logopäden sinnvoll sein. Kinderärzte können diese Behandlung verordnen. Der Logopäde trainiert mit eurem Kind die richtige Aussprache – beispielsweise die Unterschiede zwischen -s, -sch und -z – und klärt auch, welche Rolle Kiefer- und Zahnstellung spielen.

      Herzlinie

      Übersichtliche Tipps, um die Sprachentwicklung eures Kindes zu fördern 

      Kinder lernen Sprechen automatisch. Voraussetzung ist, dass ihr euch intensiv um das Kind kümmert, viel mit ihm sprecht und interagiert. Babys ahmen Laute nach. Die ersten Worte spricht euer Kind um den ersten Geburtstag. Kinderärzte betonen: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen frühem Sprechenlernen und Intelligenz.

      Hier sind einige Tipps, wie du die Sprachentwicklung deines Kindes unterstützen kannst:

      • Beim Anziehen kannst du Fragen stellen wie: „Gibst Du Mama die Hose?“, „Wo ist denn Dein Arm?“   
      • Auch Reime und Lieder wirken sich positiv auf die Wahrnehmung deines Kindes aus und lassen das Gehirn reifen. Singt das Gute-Nacht-Lied selbst, bevor danach eine Spieluhr angestellt wird.
      • Reagiert, wenn euer Kind in Babysprache gluckst und brabbelt. Das animiert euer Kind, mit seiner Stimme zu experimentieren.
      • Je weiter es in der Sprachentwicklung fortgeschritten ist, desto wichtiger sind Korrekturen. Dabei sollten Fehler auf keinen Fall als solche benannt werden. Wiederholt den von deinem Kind formulierten Satz korrekt in fürsorglichem Tonfall. Sagt deinem Kind: „Katze trinken Milch“, wiederholt: „Ja, die Katze trinkt Milch.“
      • Achtet auf das Umfeld deines Kindes: wird zu wenig gesprochen, gespielt, vorgelesen, gesungen?
      • Kannst du eine insgesamt langsamere kognitive (geistige) Entwicklung beobachten?
      • Wie gestaltet sich das Temperament deines Kindes? Hat es von Natur aus weniger Interesse an sozialer Interaktion?
      • Geduld: Die neuronalen Systeme, die für die Verarbeitung von Sprache zuständig sind, bilden sich langsam.
      • Achtsamkeit: Liegt eine Sprachentwicklungsstörung oder Sprachstörung vor? Wende dich bei einem Verdacht an einen Kinderarzt oder Logopäden.

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