Die Hirnentwicklung, allem voran die Impulskontrolle und Gefühlsregulation, sind in diesem Alter noch nicht abgeschlossen. Zu Beginn des Lebens übernimmt zunächst unser instinktives, emotionales Gehirn die Arbeit. Das hat zur Folge, dass gewisse Kompetenzen, für die „eigentlich“ der rationale Part zuständig wäre, noch nicht vorhanden sind. Aus diesem Grund reagieren viele Kinder in Konfliktsituationen mit einem scheinbar wütenden oder trotzigen Verhalten, da sie von übergroßen Emotionen überrannt werden. Die Folge: Schreien, Spucken, Hauen, Treten, Weinen, auf den Boden werfen – eben all die Symptome eines klassischen Wutausbruchs, wie Eltern ihn in der Trotzphase regelmäßig erleben.
Anzeichen der Kleinkinder-Trotzphase: was Eltern wissen sollten
Das Trotzalter ist eine intensive Entwicklungszeit, in der Kinder eine Vielzahl von Verhaltensweisen zeigen, die Eltern und Bezugspersonen vor Herausforderungen stellen können. Während der Trotzphase von Kindern kannst du oftmals verschiedene Symptome und Anzeichen beobachten:
- Wutanfälle und Gefühlsausbrüche
- Körperliche Angriffe wie z. B. Schubsen, Hauen oder Stoßen
- Bestreben, eigene Entscheidungen zu treffen
- Verstärktes Bedürfnis nach Unabhängigkeit
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass die Trotzphase nicht ausschließlich durch Frust und Wutanfälle gekennzeichnet ist und bei jedem Kind individuell verläuft. Manche Kinder ziehen sich zum Beispiel in dieser Entwicklungsphase eher zurück und sprechen kaum. Dr. Eliane Retz sagt dazu: „Letztlich sind das genetische Dinge, die den Kindern mitgegeben worden sind. Manche sind einfach introvertierter, leichter verschreckbar und sozial auch scheuer, haben mehr Ängste. Andere haben vielleicht ein höheres Aggressionspotenzial mitgegeben bekommen.“