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      Trennungsangst

      Trennungsangst beim Kind – wenn Anhänglichkeit zur Norm wird 

      Vielleicht hast du in letzter Zeit bemerkt, dass dein Kind anhänglicher wird: Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass dein Kind Trennungsangst entwickelt – eine unbegründete, aber dennoch tiefgreifende und ausgeprägte Angst davor, sich von dir zu trennen. Trennungsangst im Kindesalter ist ein natürlicher Entwicklungsschritt, der sich häufig ab dem 8. Lebensmonat abzeichnet und sich in Weinen oder Schreien deines Kindes äußert, sobald du den Raum verlässt. Aber auch in späteren Lebensjahren kann es bei Kindern zu Trennungsangst kommen. Erfahre, in welchen Situationen und aus welchen Gründen diese Verlustangst auftritt und wie du dein Kind in dieser Phase bestmöglich zur Seite stehen kannst

      Mein Kind hat Trennungsangst: Ursachen und Zeitpunkt

      Mit etwa acht Monaten ist die geistige Entwicklung deines Kindes so weit vorangeschritten, dass es bemerkt, dass ihr beide zwei völlig eigenständige Personen seid. Dein Nachwuchs realisiert, dass du weggehen könntest und entwickelt eine Verlustangst, wenn du als engste Bezugsperson plötzlich aus dem Sichtfeld verschwindest. Aber nicht nur um den 8. Lebensmonat kann dein Kind von einer solchen Angst betroffen sein: Häufig tritt Trennungsangst auf, wenn der Nachwuchs sich an neue Situationen und Umgebungen gewöhnen muss, zum Beispiel zu Beginn der Kindergartenzeit, aber auch beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit oder bei einer Auszeit für die Eltern kann es zu Trennungsangst beim Kind kommen. Aber keine Sorge: Das Empfinden von Trennungsangst ist völlig normal und zeigt sich bei fast jedem Kind. Die Dauer und Ausprägung dieser Phase variiert individuell und ist von Kind zu Kind unterschiedlich.

      Wichtig: Trennungsängste mögen aus der Perspektive der Eltern unbegründet sein, dennoch ist die Angst für dein Kind real und tiefgreifend. Verwechsle die Trennungsangst daher nicht mit einer falschen Anhänglichkeit, nehme diese ernst und reagiere zuverlässig, wenn dein Kind nach dir ruft. So unterstützt du dein Kind am besten und deine Tochter bzw. dein Sohn merkt, dass du zurückkommen wirst, wenn du den Raum verlässt oder für ein paar Stunden allein das Haus verlässt.
      Trennungsangst

      Symptome: so zeigt sich die Trennungsangst beim Kind

      Trennungsangst beim Kind kann individuell und in verschiedenen Situationen und Phasen auftreten.

      Folgende Symptome und Verhaltensweisen deines Kindes können auf Trennungsangst hinweisen:

      • Bauch- und Kopfschmerzen: Vor einer Trennungssituation kommt es bei deinem Kind zu körperlichen Anzeichen wie Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen.
      • Weinen und Klammern: Eure Abschiede sind häufig tränenreich und werden von Seiten deines Kindes durch ausgeprägtes Klammern oder Schreien begleitet.
      • Schwierigkeiten beim Einschlafen: Dein Kind hat Schwierigkeiten damit, sich vor dem zu Bett gehen von dir zu trennen und möchte am liebsten, dass du noch dableibst, bis es eingeschlafen ist. Vielleicht wacht dein Kind auch häufig nachts auf und tut sich schwer mit dem Alleinsein: Es kommt dann zu dir ins Bett gewandert. 
      • Vermeidung und Sorgen: Dein Kind vermeidet neue und unbekannte Situationen, in denen es von dir als Elternteil oder einem anderen engem Familienmitglied getrennt werden könnte und sorgt sich um diese Personen, wenn sie nicht in Sichtweite sind. Es kann bei deinem Sohn bzw. deiner Tochter zu einem verstärkten Bedürfnis kommen, Bestätigung dafür zu bekommen, dass alles in Ordnung ist.

      Viele Kinder leiden während der Eingewöhnung im Kindergarten oder in der Grundschule unter dem Trennungsschmerz: Das Verlassen des Zuhauses oder das Verabschieden vor Ort von einem Elternteil oder der Großeltern kann für dein Kind sehr schwierig sein. Auch der Besuch oder eine Übernachtung bei Freunden kann durch die Abwesenheit geliebter Familienmitglieder zur Herausforderung werden. Diese Aktivitäten sind aber wichtig für dein Kind: Nicht nur um Trennungsangst zu überwinden, sondern auch um Sozialverhalten zu erlernen.

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      Dein Kind hat Trennungsangst? Tipps, die helfen können

      Auch wenn es sich bei Trennungs- und Verlustangst im Kindesalter wie beim Fremdeln oder der Trotzphase grundsätzlich nicht um eine Verhaltensauffälligkeit, sondern um eine Entwicklungsphase handelt, kann Trennungsangst für euch beide zu einer Herausforderung werden. Daher haben wir dir ein paar Tipps zusammengestellt, die dir dabei helfen können, in diesen Situationen den richtigen Umgang mit deinem Kind zu finden und es bestmöglich zu unterstützen:

      • Wenn du nur kurz aus dem Sichtfeld deines Kindes verschwindest, lass dein Kind deine Stimme hören, etwa durch Summen oder Singen oder indem du weiterhin mit deiner Tochter bzw. deinem Sohn sprichst.
      • Rede mit deinem Kind über die Trennung. Egal, ob du nur kurz den Müll rausbringst oder dein Kind einen Abend bei den Großeltern verbringen soll: Erzähle deinem Kind, was nun passiert und verspreche, dass du wiederkommst. Auch wenn dein Kind weint oder schreit: Gehe trotzdem und komme verlässlich und wie versprochen zurück, auch wenn ersteres schwerfallen mag.
      • Entwickle Rituale, die deinem Kind in Trennungssituationen Halt geben. Nimm dir zum Beispiel noch fünf Minuten vor der Trennung Zeit, ziehe deinem Kind die Jacke aus und verabschiede dich in Ruhe von ihm, wenn du es zum Babysitter bringst. Versuche den jeweiligen Ablauf als Routine zu integrieren. 
      • Bei Trennungsangst zur Schlafenszeit kann es helfen, wenn du nach dem Verlassen des Zimmers noch für eine kurze Zeit deine Anwesenheit signalisierst, zum Beispiel, indem du mit deinem Kind sprichst oder etwas herumräumst. Auch wenn es wichtig ist, deinem Kind bei der abendlichen Trennung Zuwendung zu schenken, solltest du aufpassen, dass es nicht zu „überbehütet“ wird: Zeige deinem Kind klare Grenzen auf, indem du beispielsweise sagst: „Heute Nacht schläfst du mal nur in deinem eigenen Bett.“ Signalisiere dabei, dass du deinem Kind das Alleinsein zutraust – so kannst du auch die Selbstständigkeit fördern.

      Im Allgemeinen solltest du bedenken, dass dein Kind dich wahrscheinlich besser kennt, als du denkst und es spürt, wenn du dir selbst unsicher bist – versuche daher, selbst geradlinig und selbstbewusst mit jeder Trennung umzugehen.

      Trennungsängste

      Wenn die Trennungsangst beim Kind nicht besser wird

      Häufig tritt bei einem Kind Trennungsangst nach dem 8. Monat oder während Phasen der Eingewöhnung auf. Dein Kind muss sich auf ungewohnte Situationen einstellen und fremdelt mit neuen Menschen. Dass es in solchen Situationen zu Trennungsangst von dir als Bezugsperson kommt, ist völlig normal – häufig handelt es sich dabei nur um eine Phase, die nach wenigen Wochen wieder vorbei ist. Wenn die Angst des Nachwuchses bei einer Trennung von dir schlimmer wird oder über längere Zeit nicht verschwindet, kannst du dich bei Unsicherheit an deine Kinderärztin oder einen Psychologen wenden: Sie können die Belastung mit dir besprechen und gemeinsam mit dir einen Plan entwickeln.

      Trennungsangst bei Kindern: Kein Grund zur Beunruhigung

      Bedenke, dass Trennungsangst beim Kind normal ist und die Ausprägung individuell ist und sehr unterschiedlich sein kann. Versuche, deinem Kind Zuwendung zu schenken, ihm die Angst zu nehmen und es in der Herausforderung, allein zu sein, zu ermutigen. Dabei können euch zum Beispiel das Sprechen über die Trennung und kleine Abschiedsrituale helfen. Falls die Trennungsangst deiner Tochter bzw. deines Sohns für euch beide zu einer zu großen Belastung wird, zögere nicht, dich an deine Kinderärztin oder einen Psychologen zu wenden.

      Lesetipp zur Trennungsangst

      Du möchtest dich tiefer mit dem Thema Trennungsangst beschäftigen oder suchst nach hilfreichen Informationen, da es zur plötzlichen Trennungsangst bei deinem Kind mit 4 Jahren oder jünger kommt? Dann ist unser Lesetipp genau das Richtige für dich: Emotionale Sicherheit für Ihr Kind – der beste Start ins Leben, Evelin Kirkilionis, Kösel-Verlag

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