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      Sturzgeburt: Entbindung in weniger als zwei Stunden

      Manchmal kommt das Glück schneller als erwartet: Bei einer Sturzgeburt, quasi einer überstürzten Geburt, liegen zwischen dem Einsetzen der ersten Wehen und der finalen Nachgeburt am Ende des gesamten Geburtsvorgangs weniger als zwei Stunden. Angenehmer als einen Tag oder eine Nacht im Kreißsaal zu liegen, ist das jedoch nicht unbedingt. Denn eine überstürzte Geburt passiert plötzlich – und meist in Situationen, in denen weder eine Hebamme noch ein Arzt sofort zur Stelle sind.

      Doch keine Angst: Nur eine von etwa hundert Geburten ist eine Sturzgeburt. Sie kommt also sehr selten vor, gerade bei Erstgebärenden. Betroffen sind eher Mütter, die schon zuvor mindestens ein Kind entbunden haben und bei denen der Geburtskanal dadurch schon ein bisschen geweitet ist.

      Was bei einer Sturzgeburt geschieht und was in dieser Situation zu beachten ist, erfahren Sie hier.

      Wann spricht man von einer Sturzgeburt?

      Man spricht von einer Sturzgeburt, wenn das Baby in weniger als zwei Stunden auf die Welt kommt, also extrem schnell. Bei einer Sturzgeburt hat die Mutter nur für kurze Zeit und wenigen Austreibungswehen. Sinngemäß spricht auch von einer überstürzten Geburt.

      Gründe für eine Sturzgeburt

      Eine Sturzgeburt kann man weder planen oder einleiten noch kündigt sie sich durch Symptome oder Besonderheiten in der Schwangerschaft an. Selbst bei einem vorzeitig geöffneten Muttermund oder einem verkürzten Gebärmutterhals ist nicht zwingend mit einer überstürzten Geburt zu rechnen.

      Die genauen Ursachen für eine Sturzgeburt sind bislang nicht ausreichend erforscht. Es gibt jedoch das Phänomen einer stark erhöhten Wehentätigkeit. Normalerweise kommen Geburtswehen zum Ende der Eröffnungsphase alle zwei bis drei Minuten mit einer einminütigen Pause dazwischen. Bei einer starken Wehenflut kommen die Wehen jedoch ohne Pause. Das beschleunigt den Geburtsvorgang zwar, aber von einer „leichten“ Geburt kann man dennoch nicht unbedingt sprechen. Denn pausenlose Wehen können sehr unangenehm für die Mutter sein.

      Ist eine schnelle Geburt eine leichte Geburt?

      Manche Frauen haben allerdings ein sehr geringes Schmerzempfinden. Sie spüren die Wehen in der Eröffnungsphase kaum, sondern nehmen erst die Presswehen im Endstadium des Geburtsvorgangs wahr. Insgesamt ist eine überstürzte Geburt zwar nicht unbedingt eine leichte Geburt, aber meist eine Entbindung ohne Komplikationen.

      Überstürzte Geburt: so verhalten Sie sich richtig 

      Geht es plötzlich los mit der Geburt und sind Sie völlig unvorbereitet und womöglich gerade unterwegs, bewahren Sie dennoch Ruhe.

      Vertrauen Sie auf Ihr Körpergefühl, dann machen Sie intuitiv das Richtige:
      • Eine bequeme Position einnehmen: Das Wort Sturzgeburt suggeriert, dass das Baby einfach so aus dem Geburtskanal „herausstürzen“ und sich verletzen könnte. Das kann passieren – aber nur, wenn es wirklich extrem schnell geht und die Mutter sich trotz Presswehen nicht setzt oder hinlegt. Wenn Sie spüren, dass das Kind mit aller Macht nach draußen drängt, gehen Sie in die Hocke, legen oder setzen Sie sich hin.
      • Hebamme oder Notarzt informieren: Sind Sie allein, greifen Sie selbst zum Telefon und informieren Sie umgehend Ihre Hebamme oder wählen Sie die Notrufnummer. Ansonsten lassen Sie das den Partner oder Ihre jeweilige Begleitperson übernehmen.
      • Atmen und entspannen: Rufen Sie sich die Atemtechniken und Entspannungsübungen aus Ihrem Geburtsvorbereitungskurs ins Gedächtnis. Geben Sie dem Drang nach, das Kind nach draußen zu schieben und nutzen Sie die Wehenpausen zum Entspannen. 
      • Das Neugeborene warmhalten: Ist das Kind da, aber noch keine Hilfe eingetroffen, halten Sie das Neugeborene unbedingt warm, indem Sie es sich in Handtücher, Decken oder Kleidung gewickelt an die Brust legen. 
      • Nabelschnur abbinden: Die Nachgeburt folgt bei überstürzten Geburten meist wenige Minuten nach dem Kind. Binden Sie die Nabelschnur an irgendeiner Stelle zwischen Baby und Mutterkuchen ab. Im Zweifel mit einem Schnürsenkel oder Stofffetzen. Das verhindert den Rückfluss von Blut aus dem Kind über die Nabelschnur in den Mutterkuchen und damit einen Blutverlust des Neugeborenen. Das Abnabeln überlassen Sie am besten der Hebamme oder dem Arzt.

      Sturzgeburt: schnelle, aber unkomplizierte Entbindung

      • Eine überstürzte Geburt mag zwar in einem unpassenden Moment vonstattengehen, verläuft aber in der Regel ohne Komplikationen.
      • Der Geburtsverlauf geht seinen naturgemäßen Gang im Eiltempo. Während eine Geburt normalerweise bis zu 14 Stunden dauern kann, drängt das Baby bei einer Sturzgeburt in weniger als zwei Stunden auf die Welt.
      • Ist der Geburtskanal der Mutter bereits durch vorherige Geburten geweitet, kann das eine schnelle Geburt begünstigen.
      • Erstgebärende erleben in der Regel keine Sturzgeburt. Diese ist nicht unbedingt leichter als eine normale Entbindung. Denn es kann bei der überstürzten Geburt zu einer vermehrten Wehentätigkeit kommen, die der Mutter keine Pause zum Durchatmen lässt. Haben Sie keine Angst vor einer überstürzten Geburt! Sollte es dazu kommen – und das ist sehr selten der Fall –, weiß Ihr Körper, was er tut. Sie sollten sich lediglich in eine bequeme Position begeben, Rettungskräfte oder Hebamme alarmieren und sich auf die Atem- und Entspannungstechniken aus Ihrem Geburtsvorbereitungskurs besinnen. 

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