Übungswehen, Senkwehen oder Geburtswehen? Sie spüren den Unterschied
Während
Übungswehen nur ein leichtes Ziehen verursachen und sich bereits von der
20. Schwangerschaftswoche an bemerkbar machen können, treten
Senkwehen in der Regel etwa vier Wochen vor der Geburt für 1-2 Tage auf. Mit der Zeit folgen die Geburtswehen, die sich an Intensität und Häufigkeit steigern.
Geburtswehen unterteilen sich im ersten Stadium in die Eröffnungswehen. Das ist der Beginn. Die beginnenden Wehen können lange Zeit auf einem niedrigen Level bleiben ohne, dass die Geburt weiter voranschreitet. Sie können sich aber auch sehr rasch steigern. Dies ist von Geburt zu Geburt sehr unterschiedlich. Im zweiten Stadium dann folgen die Presswehen, die wichtig sind, um das Baby in die Welt zu befördern. Die Eröffnungswehen bewirken, dass sich der Muttermund öffnet. Zentimeter um Zentimeter. Genau zehn Zentimeter müssen erreicht werden, damit das Baby hindurchpasst.
Die Eröffnungsphase dauert bei Erstgebärenden rund zehn bis zwölf Stunden, bei Frauen, die bereits Kinder geboren haben, verkürzt sie sich meist um rund vier Stunden. Die
Presswehen sind dagegen recht kurz: Erstgebärende benötigen etwa 30 bis 120 Minuten, bei Mehrgebärenden sind es meist nur rund 20 Minuten.
Anzeichen für Geburtswehen:
- Geburtswehen treten rund um den errechneten Geburtstermin auf.
- Die Wehen kommen in regelmäßigen Abständen.
- Die Kontraktionen nehmen an Heftigkeit, Dauer und Regelmäßigkeit zu: Sie sind länger (30 bis 60 Sekunden), die Abstände verkürzen sich zunehmend, und die Wehen werden immer regelmäßiger (alle drei bis sieben Minuten).
- Die Wehen werden immer schmerzhafter. Der Schmerz ähnelt einem sehr starken Menstruationsschmerz und zieht in den Rücken.
- Der Schmerz lässt keine andere Aktivität mehr zu.
- Geburtswehen werden häufig von leichtem Durchfall begleitet.
- Wenn Sie jetzt bemerken, dass Sie ganz leichte Schmierblutungen haben, ist das ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass der Muttermund sich öffnet. Starke Blutungen müssen immer abgeklärt werden. Es kann auch sein, dass der Schleimpfropf abgeht. Das ist eine feste Substanz, die den Muttermund während der Schwangerschaft verschließt und so eine Keimbarriere bildet.
Wie Sie
Wehenschmerz lindern können, erfahren Sie
hier.
Geburtswehen erkennen: Wann ist es Zeit für Hebamme oder Klinik?
Wie lange Geburtswehen dauern, ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Auch lässt sich nicht genau sagen, wann es Zeit ist, die Hebamme zu rufen oder in die Klinik zu fahren.
Vertrauen Sie Ihrem Gefühl! Wenn die Eröffnungsphase Ihrer Geburtswehen eingesetzt hat und Sie sich zu Hause nicht mehr wohl fühlen, sollten Sie in die Klinik fahren. Auch wenn Sie sich unsicher sind und gerne eine Hebamme, einen Geburtshelfer oder Arzt in Ihrer Nähe hätten, dann sollten Sie zum Telefonhörer greifen oder sich auf den Weg ins Krankenhaus machen.