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      Endometriose erkennen und behandeln

      Endometriose: Symptome und Auswirkungen – erklärt vom Gynäkologen Konstantin Wagner

      Starke Krämpfe im Unterleib, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und sogar Unfruchtbarkeit – für Millionen Frauen weltweit ist die Krankheit Endometriose schmerzhafte Realität, die ihr tägliches Leben beeinflusst. Endometriose ist eine gutartige Erkrankung, bei der Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter auskleidet, außerhalb der Gebärmutter wächst. Die medizinische Hochschule Hannover geht in Deutschland aktuell von etwa zwei Millionen Erkrankten aus, 40.000 Neuerkrankungen1 seien es pro Jahr. Damit gehört Endometriose zu den häufigsten Erkrankungen2 bei Frauen – doch bis Betroffene eine Diagnose bekommen, vergehen oft Jahre. Zusammen mit Konstantin Wagner, promovierter Facharzt für Gynäkologie und Geburtsmedizin, erklären wir dir, wie sich Endometriose äußert, was dabei in deinem Körper passiert und wie du mit der Herausforderung umgehen kannst.

      Über Dr. med. Konstantin Wagner

      Dr. med. Konstantin Wagner ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtsmedizin. Im Anschluss an sein Medizinstudium in München arbeitete er fünf Jahre in einer Klinik in Kassel. Nach vielen Geburten und gesammelten Erfahrungen behandelt er seit 2020 Patientinnen in seiner eigenen Praxis, ebenfalls in Kassel:

      „Im Kontakt mit meinen Patientinnen wurde mir bewusst, wie schwer es medizinischen Laiinnen oft fällt, echte Fachinformationen von Mythen und Internet-Panikmache zu unterscheiden. Ich habe es mir daher zur Aufgabe gemacht, fundiertes Wissen zu meinen Fachgebieten zur Verfügung zu stellen.“

      Dr. med. Konstantin Wagner | IG gynaeko.logisch

      Endometriose erkennen 

      Wir haben den Gynäkologen und Geburtsmediziner Dr. med. Konstantin Wagner gefragt, was die Endometriose ausmacht. Da sich eine Endometriose durch verschiedene Symptome äußert, ist eine Diagnose oft nicht einfach. Bei betroffenen Frauen sind die Beschwerden unterschiedlich ausgeprägt. So verspüren einige Frauen keine Symptome und wissen nichts von ihrer Krankheit, während andere sowohl während als auch nach ihrer Monatsblutung unter starken Schmerzen leiden.3

      Das Problem bei Endometriose: außerhalb der Gebärmutter bilden sich Zellverbände. Diese ähneln der Gebärmutterschleimhaut (Edometrium) und siedeln sich als sogenannte Endometrioseherde außerhalb der Gebärmutterhöhle an.4 Dabei können die äußere Gebärmutterwand, Bauchfell, Eierstöcke, Blase oder Darm betroffen sein – in seltenen Fällen auch andere Organe. Sie bauen sich hormonbedingt auf und ab. Sie können sogar abbluten. Daher sind die Endometriose-Symptome meist zyklusabhängig oder eher: hormonabhängig. Setzt das Abbluten der Zellen ein, folgen starke Schmerzen, da umliegendes Gewebe irritiert wird und sich entzündet. Kommt es jahrelang zu Entzündungsreaktionen, können sich Verklebungen, Narben oder sogar Zysten im Bauch bilden, die zusätzlich und unabhängig von der Menstruation zu Schmerzen führen können.5 Zysten, die sich durch Endometriose bilden, werden Endometriosezysten genannt. In der Regel werden diese mithilfe einer Bauchspiegelung entfernt. Dies ist minimalinvasiver Eingriff, bei dem nur kleine Narben zurückbleiben.

      Wagner erklärt, dass Schmerzen zwar das Leitsymptom der Endometriose sind, aber nicht zwingend vorhanden sein müssen, wenn eine Endometriose vorliegt. Zur Unterscheidung zwischen „normalen“ Periodenschmerzen und Endometriose-bedingten Schmerzen hilft die Frage, ob die Schmerzen Alltags- und berufliche Tätigkeiten einschränken. Ist dies der Fall, sollte dem Facharzt für Gynäkologie zufolge genau hingeschaut werden. Mit regelmäßiger Schmerzmitteleinnahme sollte sich keine betroffene Frau zufriedengeben. Typisch für Endometriose-bedingte Regelschmerzen kann außerdem sein, dass sie bereits ein bis drei Tage vor Einsetzen der eigentlichen Blutung beginnen und häufig während der Menstruation rückläufig sind.

      Der Facharzt klärt über folgende Leitsymptome von Endometriose auf:

      • zyklus-abhängige, aber auch zyklus-unabhängige Unterbauchschmerzen, 
      • eine schmerzhafte Monatsblutung (= Dysmenorrhoe), 
      • Schmerzen beim Wasserlassen und Schmerzen im Harnröhren- und Blasenbereich beim Entleeren der Harnblase (= Dysurie und Algurie), 
      • Schmerzen beim Stuhlgang (= Dyschezie),
      • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (= Dyspareunie) sowie 
      • ein unerfüllter Kinderwunsch (= Sterilität).

      Endometriose-Anzeichen: Wie entsteht die Krankheit? 

      Laut dem Facharzt ist die Ursache für Endometriose noch nicht eindeutig geklärt. Es gebe aber Theorien, wie etwa die Transplantationstheorie, welche von einer rückwärtsgerichteten Menstruation ausgehe, oder die Theorie vom „Tissue injury and repair“, die auf der Annahme basiert, dass einzelne abgelöste Endometrium-Zellen an einen anderen Ort verschleppt werden.

      Dass Endometriose vererbbar ist, ließ sich bisher nicht nachweisen. Eine familiäre Häufung wurde aber schon öfter beobachtet. Der Krankheitsverlauf und die Beschwerden sind individuell. Wagner rät, zum Arzt zu gehen, sobald die Beschwerden die Lebensqualität, den Alltag und den Beruf einschränken oder ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Diese Symptome sind als Warnzeichen zu werten und sollten durch einen Facharzt oder eine Fachärztin abgeklärt werden.

      Abhilfe bei Endometriose-Schmerzen: Was kann Endometriose-Symptome lindern? 

      Als wirksame Schmerztherapie empfiehlt der Facharzt für Gynäkologie Präparate mit nichtsteroidalen Antirheumatika wie ASS, Ibuprofen oder den neuen Cox-2-Hemmern. Unterstützen lässt sich die konservativ-medikamentöse Therapie durch Änderungen der Lebensgewohnheiten, etwa durch mehr Bewegung, eine Ernährungsumstellung oder eine Reduktion des Körpergewichts. 

      Endometriose-Tipps

      Für jede Frau mit Endometriose sollte es ein individuelles Behandlungskonzept geben, da die chronische Krankheit sie jahrelang begleitet. Neben Schmerzmitteln und Bewegung kann auch eine gesunde Ernährung helfen.

      Endometriose lässt sich mit einer gesunden Ernährung nicht heilen. Eine gesunde Ernährung kann jedoch zu einer Linderung der Symptome führen und das Wohlbefinden steigern.

      Der Facharzt gibt weitere Endometriose-Tipps, um Beschwerden zu lindern:

      • Stressreduktion und Entspannungsverfahren
      • Wärmeanwendungen
      • Physiotherapie / Osteopathie
      • Akkupunktur
      • traditionelle chinesische Medizin

      Hilfreich sein können darüber hinaus eine Mitbetreuung durch einen Facharzt oder eine Fachärztin für psychosomatische Medizin, einen Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin sowie die Anbindung an eine Selbsthilfegruppe.

      Endometriose erkennen 

      Wir haben den Gynäkologen und Geburtsmediziner Dr. med. Konstantin Wagner gefragt, was die Endometriose ausmacht. Da sich eine Endometriose durch verschiedene Symptome äußert, ist eine Diagnose oft nicht einfach. Bei betroffenen Frauen sind die Beschwerden unterschiedlich ausgeprägt. So verspüren einige Frauen keine Symptome und wissen nichts von ihrer Krankheit, während andere sowohl während als auch nach ihrer Monatsblutung unter starken Schmerzen leiden.3

      Das Problem bei Endometriose: außerhalb der Gebärmutter bilden sich Zellverbände. Diese ähneln der Gebärmutterschleimhaut (Edometrium) und siedeln sich als sogenannte Endometrioseherde außerhalb der Gebärmutterhöhle an.4 Dabei können die äußere Gebärmutterwand, Bauchfell, Eierstöcke, Blase oder Darm betroffen sein – in seltenen Fällen auch andere Organe. Sie bauen sich hormonbedingt auf und ab. Sie können sogar abbluten. Daher sind die Endometriose-Symptome meist zyklusabhängig oder eher: hormonabhängig. Setzt das Abbluten der Zellen ein, folgen starke Schmerzen, da umliegendes Gewebe irritiert wird und sich entzündet. Kommt es jahrelang zu Entzündungsreaktionen, können sich Verklebungen, Narben oder sogar Zysten im Bauch bilden, die zusätzlich und unabhängig von der Menstruation zu Schmerzen führen können.5 Zysten, die sich durch Endometriose bilden, werden Endometriosezysten genannt. In der Regel werden diese mithilfe einer Bauchspiegelung entfernt. Dies ist minimalinvasiver Eingriff, bei dem nur kleine Narben zurückbleiben.

      Wagner erklärt, dass Schmerzen zwar das Leitsymptom der Endometriose sind, aber nicht zwingend vorhanden sein müssen, wenn eine Endometriose vorliegt. Zur Unterscheidung zwischen „normalen“ Periodenschmerzen und Endometriose-bedingten Schmerzen hilft die Frage, ob die Schmerzen Alltags- und berufliche Tätigkeiten einschränken. Ist dies der Fall, sollte dem Facharzt für Gynäkologie zufolge genau hingeschaut werden. Mit regelmäßiger Schmerzmitteleinnahme sollte sich keine betroffene Frau zufriedengeben. Typisch für Endometriose-bedingte Regelschmerzen kann außerdem sein, dass sie bereits ein bis drei Tage vor Einsetzen der eigentlichen Blutung beginnen und häufig während der Menstruation rückläufig sind.

      Der Facharzt klärt über folgende Leitsymptome von Endometriose auf:

      • zyklus-abhängige, aber auch zyklus-unabhängige Unterbauchschmerzen, 
      • eine schmerzhafte Monatsblutung (= Dysmenorrhoe), 
      • Schmerzen beim Wasserlassen und Schmerzen im Harnröhren- und Blasenbereich beim Entleeren der Harnblase (= Dysurie und Algurie), 
      • Schmerzen beim Stuhlgang (= Dyschezie),
      • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (= Dyspareunie) sowie 
      • ein unerfüllter Kinderwunsch (= Sterilität).

      Endometriose-Anzeichen: Wie entsteht die Krankheit? 

      Laut dem Facharzt ist die Ursache für Endometriose noch nicht eindeutig geklärt. Es gebe aber Theorien, wie etwa die Transplantationstheorie, welche von einer rückwärtsgerichteten Menstruation ausgehe, oder die Theorie vom „Tissue injury and repair“, die auf der Annahme basiert, dass einzelne abgelöste Endometrium-Zellen an einen anderen Ort verschleppt werden.

      Dass Endometriose vererbbar ist, ließ sich bisher nicht nachweisen. Eine familiäre Häufung wurde aber schon öfter beobachtet. Der Krankheitsverlauf und die Beschwerden sind individuell. Wagner rät, zum Arzt zu gehen, sobald die Beschwerden die Lebensqualität, den Alltag und den Beruf einschränken oder ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Diese Symptome sind als Warnzeichen zu werten und sollten durch einen Facharzt oder eine Fachärztin abgeklärt werden.

      babywelt Podcast: Das Leben mit Endometriose mit Dr. med. Konstantin Wagner

      Höre in unsere Podcastfolge mit Dr. med. Konstantin Wagner. Im Gespräch mit Ulrike teilt er sein Expertenwissen. Vom Symptom bis zu möglichen Behandlungen: Konstantin Wagner beantwortet Fragen aus der Community.

      Abhilfe bei Endometriose-Schmerzen: Was kann Endometriose-Symptome lindern? 

      Als wirksame Schmerztherapie empfiehlt der Facharzt für Gynäkologie Präparate mit nichtsteroidalen Antirheumatika wie ASS, Ibuprofen oder den neuen Cox-2-Hemmern. Unterstützen lässt sich die konservativ-medikamentöse Therapie durch Änderungen der Lebensgewohnheiten, etwa durch mehr Bewegung, eine Ernährungsumstellung oder eine Reduktion des Körpergewichts. 

      Endometriose-Tipps

      Für jede Frau mit Endometriose sollte es ein individuelles Behandlungskonzept geben, da die chronische Krankheit sie jahrelang begleitet. Neben Schmerzmitteln und Bewegung kann auch eine gesunde Ernährung helfen.

      Endometriose lässt sich mit einer gesunden Ernährung nicht heilen. Eine gesunde Ernährung kann jedoch zu einer Linderung der Symptome führen und das Wohlbefinden steigern.

      Der Facharzt gibt weitere Endometriose-Tipps, um Beschwerden zu lindern:

      • Stressreduktion und Entspannungsverfahren
      • Wärmeanwendungen
      • Physiotherapie / Osteopathie
      • Akkupunktur
      • traditionelle chinesische Medizin

      Hilfreich sein können darüber hinaus eine Mitbetreuung durch einen Facharzt oder eine Fachärztin für psychosomatische Medizin, einen Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin sowie die Anbindung an eine Selbsthilfegruppe.

      mhh.de (abgerufen am 19.12.2023)
      2 Bundesgesundheitsministerium (abgerufen am 19.12.2023)
      3 gesundheitsinformationen.de (abgerufen am 19.12.2023)
      Bundesgesundheitsministerium (abgerufen am 19.12.2023)
      mhh.de (abgerufen am 19.12.2023)

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