Ihr Browser verhindert die Nutzung von technisch notwendigen Cookies, dies beeinträchtigt Funktionen der Seite.
      Pneumokokken-Impfung schützt Babys

      Pneumokokken-Impfung schützt ihr Baby vor schweren Infektionen

      Sie sind nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, aber ihre Wirkung kann dramatisch sein: Pneumokokken (Streptococcus pneumonia) sind die häufigsten Erreger schwer verlaufender Infektionen durch Bakterien. Sie können den Nasen-Rachen-Raum besiedeln, ohne dass es zu Krankheitszeichen kommt.

      Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, können sie sich lokal ausbreiten und schwere bakterielle Entzündungen wie Nasennebenhöhlen-, Mittelohr-, Lungen- oder Hirnhautentzündung hervorrufen. Besonders gefährlich wird es, wenn Bakterien in die Blutbahn gelangen und zu einer Blutvergiftung führen.

      Pneumokokken-Impfung rettet Leben

      Schwere Pneumokokken-Infektionen verlaufen für zwei bis zehn Prozent der Erkrankten lebensbedrohlich, bei etwas 15 Prozent führen sie zu bleibenden Folgeschäden. Besonders gefährdet und eine Risikogruppe sind Kinder in den ersten beiden Lebensjahren, weil ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist.

      Hier schützt eine frühzeitige Impfung gegen die Erreger, vor allem weil Säuglinge durch den engen Kontakt zu ihren Bezugspersonen in besonderem Maße ansteckungsgefährdet sind. Pneumokokken werden durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen. Das Ansteckungsrisiko ist in der kalten Jahreszeit erhöht, weil Infektionen der oberen Atemwege – wie etwa starke Erkältungen – eine Pneumokokken-Infektion begünstigen.

      Eine sichere Diagnose kann nur mithilfe von Labortests erfolgen, denn die Krankheitszeichen unterscheiden sich unter Umständen nicht von denen anderer bakterieller Ursachen.

      Die Impfstoffe gegen Pneumokokken

      Für die Impfung gegen Pneumokokken stehen verschiedene Impfstoffe zur Verfügung, die je nach Alter der Geimpften angewendet werden. Lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt beraten, welcher Impfstoff für Ihr Kind geeignet ist.
      • Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff (Pneumovax 23): Der Impfstoff enthält von 23 Serotypen Bestandteile der äußeren Kapsel (Zuckermoleküle), mit der sich die Bakterien umgeben. Er bewirkt aufgrund des noch nicht ausgereiften kindlichen Immunsystems bei jüngeren Kindern keinen verlässlichen Immunschutz. 
      • Pneumokokken-Konjugatimpfstoffe: Bei diesen Impfstoffen sind die Kapsel-Zuckermoleküle an ein oder mehrere Eiweiße gebunden, sodass die Bakterienkapseln auch schon im frühen Kindesalter vom Immunsystem als fremd erkannt werden und ein Impfschutz aufgebaut werden kann.
      • Synflorix 10: enthält zehn Serotypen, ist für Säuglinge und Kinder von sechs Wochen bis fünf Jahren zugelassen.
      • Prevenar 13: enthält 13 Serotypen, ist für Säuglinge ab einem Alter von sechs Wochen sowie für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene zugelassen.
      Gut zu wissen: Beide Konjugat-Impfstoffe können bei Kindern unter zwei Jahren etwa drei Viertel der schweren Pneumokokken-Erkrankungen verhindern, gegen die sich diese Impfstoffe richten.

      Impfempfehlung der ständigen Impfkommission

      Aufgrund der Schwere der Erkrankung, der häufigen Komplikationen und der hohen Sterblichkeit empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung für Säuglinge ab dem Alter von zwei Monaten bis zum zweiten Geburtstag und rät Eltern, ihr Kind möglichst früh und vollständig gegen Pneumokokken zu impfen.

      Darüber hinaus gibt es eine Impfempfehlung für bisher nicht geimpfte Kinder und Jugendliche mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung (z. B. mit Immundefekten wie einer HIV-Infektion, nach Knochenmarktransplantation, mit Sichelzellanämie sowie chronischen Erkrankungen, etwa des Herz-Kreislaufsystems, Asthma oder Diabetes) sowie für die Träger von Cochlea-Implantaten.

      Grundimmunisierung und Impfschema

      Eine Grundimmunisierung erfolgt nach dem 2+1-Impfschema, das heißt, Ihr Kind erhält je eine Impfung mit Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (Synflorix 10 oder Prevenar 13) im Alter von zwei und vier Monaten sowie mindestens sechs Monate später eine weitere Impfung im Alter von elf bis 14 Monaten. Versäumte Impfungen sollten Sie bis zum zweiten Geburtstag nachholen.

      Bei Frühgeborenen (vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche) wird das 3+1-Impfschema empfohlen, das heißt je eine Impfung im Alter von zwei, drei und vier Monaten und eine weitere Impfung im Alter von elf bis 14 Monaten.

      Alle Kinder erhalten die Impfung per Injektion mit Totimpfstoff, der parallel mit anderen (aber nicht in denselben Arm oder Oberschenkel) gespritzt werden kann. Sie können zum Beispiel die Sechsfachimpfung (Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Polio und Hepatitis B) bei Ihrem Kinderarzt auf denselben Termin legen.

      Für die Gruppe der gesundheitlich Gefährdeten empfiehlt die STIKO Wiederholungsimpfungen mit Pneumovax 23 in einem Abstand von mindestens sechs Jahren. Gesunde Kinder und Erwachsene sollten nicht routinemäßig erneut geimpft werden.

      Pneumokokken-Impfung: Welche Kosten fallen an?

      Für alle, denen die STIKO die Pneumokokken-Impfung empfiehlt, tragen die Krankenkassen die Kosten (Kinder bis zwei Jahre, Erwachsene über 60 sowie Immunschwache und Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten).

      Nebenwirkungen Pneumokokken-Impfung beim Baby


      Folgende Nebenwirkungen können nach einer Pneumokokken-Impfung auftreten:
      • An der Impfstelle können Rötungen, Schwellungen und Schmerzen sowie Verhärtungen des Gewebes auftreten.
      • Es kann zu Allgemeinsymptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden kommen.
      • Kinder sind mitunter schläfrig, reizbar und weinen mehr.
      Alle diese Erscheinungen sind nur vorübergehend und klingen in der Regel rasch und folgenlos wieder ab.

      Weitere Impfreaktionen bei der Pneumokokken-Impfung

      Unter Umständen kann es zu allergischen Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffes (z. B. Nesselsucht) kommen. In seltenen Fällen treten Krampfanfälle mit oder ohne Fieber auf, in Einzelfällen eine hypotone hyporesponsive Episode (HHE – kurzzeitiger schockähnlicher Zustand mit erschlafften Muskeln, in dem das Kind nicht auf Ansprache reagiert), die sich jedoch schnell und folgenlos zurückbildet.

      Frühzeitig impfen und das Baby schützen

      Pneumokokken können schwere Infektionen und Folgeschäden verursachen. Wirksamen Schutz bietet eine Impfung. Vor allem Säuglinge sollten Sie frühzeitig impfen lassen, weil ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist und Infektionen für sie lebensbedrohlich sein können. Die Impfkosten tragen die Krankenkassen.

      Weitere ratgeber der babywelt entdecken

      Es ist ein Fehler aufgetreten.

      Bitte aktualisieren Sie die Seite.