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      Kaffee in der Schwangerschaft

      Kaffee in der Schwangerschaft – erlaubt oder tabu?

      Ein Morgen ohne Kaffee? Für viele nur schwer vorstellbar. Aber was machst du, wenn du schwanger bist? Koffein solltest du dann eher meiden, das ist bekannt. Aber was heißt das konkret? Reicht es, die Menge zu reduzieren? Oder ist es besser, komplett auf Koffein verzichten?

      Koffein während der Schwangerschaft

      Koffein ist ein Wachmacher. Im Magen angekommen, entfaltet sich bereits dessen Wirkung: der Blutdruck steigt, der Herzschlag wird schneller, die Nervenzellen im Gehirn werden angeknipst. Nach vier bis fünf Stunden hat der Körper rund die Hälfte des aufgenommenen Koffeins wieder abgebaut. Bei Schwangeren allerdings wird das Koffein wesentlich langsamer abgebaut. Und beim ungeborenen Kind verläuft der Abbau sogar noch langsamer. Wenn du – über den Tag verteilst – mehrmals koffeinhaltige Getränke oder Lebensmittel zu dir nimmst, hast du nahezu ständig Koffein im Körper. In gleicher Weise gilt das für dein Kind.

      Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit setzt Schwangeren ein Limit von 200 Milligramm Koffein pro Tag.¹ Das entspricht bis zu drei Tassen Kaffee – wenn paralleler Konsum von Cola oder dergleichen unterbleibt. Energydrinks sind generell tabu. Ein entsprechender Hinweis ist oft sogar auf den Dosen zu finden. Allgemein gilt: je weniger, desto besser. Aber es geht nicht zwingend um kompletten Verzicht, sondern darum, dass du die Menge im Blick behältst.² Hier ist eine Übersicht über den Koffeingehalt verschiedener Lebensmittel, die dir dabei hilft:

      Lebensmittel Menge Koffeingehalt
      Espresso 60 ml ca. 80 mg
      Filterkaffee 200 ml ca. 90 mg
      Schwarzer Tee 200 ml ca. 45 mg
      Grüner Tee 200 ml ca. 30 mg
      Cola 250 ml ca. 25 mg
      Kakao 200 ml ca. 8-35 mg
      Energydrink 250 ml ca. 80 mg

      Welche Auswirkung hat Kaffee in der Schwangerschaft auf mein Baby?

      Koffein gelangt ungehindert über die Plazenta von deinem Körper in den des Ungeborenen. Der ausschlaggebende Unterschied ist: Bei Erwachsenen wird das Koffein durch Enzyme abgebaut. Föten und Embryos dagegen haben dieses Enzym noch nicht und können das Koffein nicht abbauen.

      In Studien wurde nachgewiesen, dass Neugeborene von koffeinkonsumierenden Müttern ein geringeres Geburtsgewicht haben, das heißt Kaffee beeinflusst das Wachstum.³ Die Abweichung ist allerdings minimal, sodass ein gesundes Kind keinen Schaden nimmt. Bei Frühgeburten hingegen kann sich der Gewichtsunterschied tatsächlich auf die Entwicklung auswirken.⁴

      Studien geben Hinweise darauf, dass Koffein spätere Fettleibigkeit oder Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität begünstigt.⁵ Aber die Datenlage dazu ist noch nicht wirklich aussagekräftig.⁶ Ob ein hoher Koffeinkonsum Früh- und Fehlgeburten auslösen kann, ist ebenfalls nicht abschließend geklärt, dazu gibt es unterschiedliche Studien und Standpunkte. Manche Wissenschaftler raten, auf Koffein während der Schwangerschaft und Stillzeit vorsichtshalber komplett zu verzichten.⁷

      Kaffee in der Schwangerschaft

      Ist Kaffee nach der Schwangerschaft erlaubt?

      Über die Muttermilch gelangt das Koffein aus dem Kaffee in den Körper des Kindes. Daher sollten stillende Frauen nicht zu viel Koffein konsumieren. Wenn dich doch einmal nach Kaffee oder Cola gelüstet, dann trink diese Getränke am besten direkt nach dem Stillen. Dann ist die Zeitspanne bis zum nächsten Stillen groß genug und ein Großteil des Koffeins bis dahin wieder abgebaut. Bekommt ein Baby zu viel Koffein ab, dann kann es unruhig werden, Bauchweh bekommen und schlecht schlafen. Hier gilt daher das Gleiche wie in der Schwangerschaft: Du musst nicht komplett auf Kaffee und Koffein verzichten, sondern du solltest die Menge gegebenenfalls reduzieren.⁸

      Auf welche unbedenklichen Kaffee-Alternativen kann ich während der Schwangerschaft zurückgreifen?

      Wenn es dir um den Wachmach-Effekt geht, gibt es unbedenkliche Alternativen. Ein Spaziergang an der frischen Luft, eine Yoga-Übung oder kaltes Wasser, das du über deine Unterarme gießt, bringen den Kreislauf ebenfalls in Schwung. Außerdem sind die meisten Kräutertees koffeinfrei. Hier lohnt sich aber ein Blick auf die Inhaltsstoffe, insbesondere bei „belebenden“ Kräutertees. Manche dieser Tees enthalten Mateblätter oder Guarana-Extrakt. Beides enthält recht viel Koffein. Koffeinfrei sind auf jeden Fall Früchte-, Fenchel- und Kamillentee.

      Wenn du Wert auf den Kaffeegeschmack legst, dann kannst du ohne Bedenken zu entkoffeiniertem Kaffee greifen.

      Energydrinks sind allerdings tabu. Darauf solltest du in der Schwangerschaft und während du stillst, verzichten.

      Auf die Dosis kommt es an

      Für Kaffeeliebhaberinnen gibt es eine gute Nachricht: Du brauchst während einer Schwangerschaft nicht auf Kaffee verzichten. Einzige Einschränkung: Was die Menge betrifft, ist es ratsam, dass du sie erforderlichenfalls reduzierst. Es ist wie oft im Leben, dass der „Mittelweg“ der beste ist. Besprich das Thema gern auch mit deiner Ärztin oder Hebamme. Zudem kommt es auf die Begleitumstände an, zum Beispiel ob es bei dir eventuell Risikofaktoren gibt, die gegen Koffein sprechen.

      Weitere Ratgeber der Babywelt entdecken

      ¹ Quelle: Efsa - Koffein (Abgerufen am 28.10.2021)
      ² Quelle: Eva Rudolf-Müller - Kaffee in der Schwangerschaft (Abgerufen am 27.10.2021)
      ³ Quelle: James J E et. al BMJ Evid Based Med 2020 (Abgerufen am 28.10.2021)
      ⁴ Quelle: Eva Rudolf-Müller - Kaffee in der Schwangerschaft (Abgerufen am 27.10.2021)
      ⁵ Quelle: Starostzik, C. - Schwangere sollten ganz auf Koffein verzichten (Abgerufen am 27.10.2021)
      ⁶ Quelle: Orla Finegan - Ist Kaffee in der Schwangerschaft erlaubt? (Abgerufen am 27.10.2021)
      ⁷ Quelle: Angelika Ramm-Fischer - Schwangere sollten Kaffee gänzliche meiden (Abgerufen am 27.10.2021)
      ⁸ Quelle: Eva Rudolf-Müller - Kaffee in der Schwangerschaft (Abgerufen am 27.10.2021)




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